An einem heißen Sommer-Sonntag in Juni 1976 erblickte ich das Licht der Welt… Schon vor meiner Geburt muss ich von Gastfreundschaft und gutem Essen etwas mitbekommen haben. Immerhin unterhielten meine Großeltern Elisabeth und Alois Berg das Hotel-Restaurant Tannenhof, in Gackenbach-Dies…

“Die Qualität müssen wir erst mal prüfen”

Und da beginnt auch die Kochleidenschaft: Schon als kleiner Junge (eigentlich seitdem ich denken kann) verbrachte ich, wenn Mama wieder einmal im Hotel kellnerieren musste, die meiste Zeit des Tages bei meinem Patenonkel Manfred in der Küche. Er war der “Küchenmeister” und kochte was das Zeug hielt. So erinnere ich mich gerne an Momente, die wir zwei ganz intim und genüsslich zubrachten. Zum Beispiel wenn frisches Rindfleisch geliefert wurde und mein Onkel ein paar Tranchen vom Filet-Stück schnitt. Dann lachte er und sagte zu mir: “Na die Qualität müssen wir ja erst mal prüfen!” Er legte die feinen Tranche auf die große Edelstahl-Arbeitsplatte um geschwind mit der Pfeffermühle ein wenig zu würzen. Dann genossen wir mit einem lauten “mhmm” das Fleisch.

Bis zu seinem Tod war mein Onkel immer ein Vorbild, ein Idol – auch als Jugendlicher liebte ich die Zeit mit ihm und in der Küche, liebte es, wenn ich mit dem großen Meister arbeiten durfte. Wenn wir gemeinsam köchelten, probierten und experimentierten.

Wie das Leben so spielt… Das Hotel ist schon lange nicht mehr in Familienbesitz und ich hatte mich entschieden keine Ausbildung als Koch anzutreten. So machte ich Abitur, Zivildienst, schnupperte kurz mal die Luft als Student und machte letztendlich eine Ausbildung als Kaufmann im Einzelhandel.

In einer Phase der Neu-Orientierung überlegte ich in 2004/ 2005, ob ich eine weitere Ausbildung als Koch beginne. Ich machte in dieser Zeit mehrer Praktika in verschiedenen Restaurants, konnte mich aber dann doch nicht zu einer Ausbildung durchringen. Also kaufte ich mir lediglich das Ausbildungsbuch vieler Köche, um es nahezu zu verschlingen. Noch heute zählt es zu meinen Lieblingsbüchern und ist oft Nachschlage-Werk.

In 2019 arbeitete ich dann tatsächlich für drei Monate als festangestellter Koch in Victor´s Restaurant Montabaur. Und wenn es dort mal knapp ist, werde ich bis heute immer wieder mal gefragt, ob ich einspringen kann. Darüber hinaus habe ich im familiären Kreis zahlreiche Essen für Familienfeiern gekocht, habe mehrere Gemeinschaftskoch-Events veranstaltet, bin seit Herbst 2019 als Dozent der VHS der VG Montabaur und seit Sommer 2022 als Dozent der Kreisvolkshochschule Westerwald tätig.

Kochen ist Balsam für die Seele.

Nach wie vor bilde ich mich privat durch Bücher, Internet und vor allen Dingen durch aktives Probieren und Zubereiten immer weiter fort. Das Kochen ist meine größte Passion – es schenkt mir Entspannung, Entschleunigung und Lebensfreude. Das Essen mit der Familie und Freunden, in entspannter Atmosphäre bei guten Gesprächen ist ein ebenso wichtiger Teil.